Lesestoff
Lesestoff
Es ist der 31. Dezember und Lars hat noch einiges zu erledigen: die Steuererklärung, ein Bett aufbauen, die Wohnung putzen, seinen Vater anrufen, die Dachrinne ausräumen, Nudelsalat für die Silvesterparty zubereiten, sein Lebenswerk schreiben. Ein tragikomischer Roman über die Sehnsucht nach Sinn und wie schwer es ist, sich zwischen den vielen unerledigten Dingen des Lebens nicht einfach wieder aufs Sofa zu legen.
Da, wo Lars das Haus mit Johanna gekauft hatte, nieselt es oft. Doch mit einem Tag, an dem es nieselt, kann ein Roman nicht beginnen, dann wird man schon am Anfang müde und das geht nicht. Denn Lars will endlich das beste Buch der Welt schreiben oder wenigstens die lange Liste mit den unerledigten Dingen abarbeiten. Also lässt er das Nieseln weg und beginnt beim Erzählen anders – ganz von vorne. So erfahren wir, warum Lars mit Johanna dieses Haus gekauft hat, und wie er sich ausmalt, dass er im Garten am Teich sitzt (der noch gegraben werden muss) und wie er, wenn der Teich nicht fertig wird, dann eben im Haus, sein Lebenswerk schreibt. Doch dann nieselt es die ganze Zeit und Lars beginnt, beim Fernsehen zu arbeiten und darüber vergisst er sein Lebenswerk. Und als es ihm wieder einfällt, kommt er nicht vom Sofa hoch.
Es ist natürlich vollkommen unmöglich,
alles an einem einzigen Tag zu schaffen.
Dann ist Freitag, der 31. Dezember. Johanna und die Kinder sind unterwegs und vor Lars liegt die Liste mit all den unerledigten Dingen. Eine Woche hätte er dafür Zeit gehabt, aber immer kam etwas Wichtiges dazwischen – zum Beispiel eine Zigarette rauchen, durchs Smartphone scrollen und es sich am Sofa gemütlich machen. Also bleibt nur ein Tag übrig und Lars stellt den Wecker auf sechs Uhr. Er wird tatsächlich wach, schläft aber gleich wieder ein (im guten Gefühl, bald alles erledigt zu haben). Der Wecker klingelt noch einmal, und noch einmal, und plötzlich ist es halb zwölf. Aber jetzt wirft Lars die Decke auf die Seite, kommt tatsächlich vom Sofa hoch und liest den ersten Punkt auf der Liste der unerledigten Dinge. Dabei fühlt es sich so an, als ob er nicht nur sich selbst, sondern gleich die ganze Welt neu erfinden müsse. Doch das Unmögliche ist sein Fach …
Ein herrlich komischer, tragischer, philosophischer, wundervoller Roman, der vom Sinn des Lebens erzählt und euch daran erinnert: Das Leben nicht verschieben, sondern leben. Wenn das nicht ein guter Neujahrsvorsatz ist!
Im Galiani Verlag um € 23,70
