Lesestoff

Verena Rossbacher
Ich war Diener im Hause Hobbs

Ein vergnügliches Verwirrspiel: Christian hat den Beruf des Butlers erlernt und freut sich auf seine Arbeit – wohlgekleidet in Hemd und Frack, in einem luxuriösen Anwesen und nobler Umgebung. Tokio oder Sydney soll es sein, doch dann geht er nach Zürich und wird Diener im Hause Hobbs. Jahre später denkt er an diese Zeit zurück, die mit einem aufgedeckten Geheimnis endete. Raffiniert und unheimlich!

Es war Christian, der den Toten im Gartenpavillon der Villa in Zürich fand. Doch eigentlich wurde er damals Robert genannt, weil er Diener im Hause Hobbs war und die Hausherrin es wünschte, ihn so zu nennen. Bernadette ist eine schöne und charmante Frau, die jeden Mann um den Finger zu wickeln scheint: ihren Angetrauten, den Anwalt, der das viele Geld heimbringt. Seinen Bruder, den mittellosen, aber charismatischen Maler, der bei der Familie wohnt. Die drei Freunde von Christian, obwohl sie um Jahrzehnte jünger sind als Bernadette. Und natürlich Christian selbst. Sicher, er wäre nach seiner Ausbildung als Butler lieber in Tokio oder Sydney gelandet. Doch dann wurde es Zürich und eigentlich zu nahe an seiner Heimatstadt Feldkirch. Aber Frau Hobbs! Die war superb!


Es war ein schlampiger Tag.
Dies ist eine einfache Geschichte.


Es ist Christian, der den Toten im Hause Hobbs findet. Jahre später blickt er zurück und versucht zu verstehen, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Er erinnert sich an die verwirrenden nächtlichen Zimmerbesuche im Hause Hobbs. An Gerome, den Künstler der Familie, der mysteriöse Porträts anfertigte, die etwas verraten könnten, würde man genauer hinschauen, was die Diskretion natürlich verbietet. Christian erinnert sich aber auch an seine Jugend in Feldkirch und die Clique mit drei anderen Jungs: genial waren sie, arrogant, weltgewandt und provinziell zugleich. Wie treffend Gösch beispielsweise den Popo einer Frau, vor allem den von Frau Hobbs, beschreiben konnte! Und wie elegant Olli, der Rabauke mit sanftem Herzen, seinerzeit Frau Hobbs über eine Treppe getragen hat! Waren das fatale Momente? Während Christian die Untiefen seiner Schuld an der Katastrophe auslostet, erinnert er sich noch einmal: an den Tag, an dem Isi – der vierte aus der Clique – angerufen hat. Wie dieser Anruf alles veränderte. Und wie er danach einem Geheimnis auf die Spur kam...


Das Leben ist ein steter Fluss.
Es fühlt sich tröstlich an.


Ein raffiniert komponiertes Gesellschaftsspiel mit einem wunderbar funktionierenden Trick aus der Kriminalliteratur: betörend, leichtfüßig, herrlich biestig und lakonisch, und ja, auch etwas unheimlich.

Im btb Taschenbuch Verlag um € 12,40

Ich war Diener im Hause Hobbs
Betörend, leichtfüßig, herrlich biestig, lakonisch und unheimlich: Der richtige Lesestoff für ein kurzweiliges Sommerwochenende!